Ein unverzichtbares Tool scheint eine saubere Netzwerkkarte mit entsprechenden Tools zu sein. Hatte ich vor zwei Wochen doch das folgende nette Erlebnis.
Nach einem Umbau eines Restaurants wurden die Kassen-PCs an die neu verlegten Netzwerkdosen angestöpselt und in Betrieb genommen. Alle Dosen wurden durch eine Fachfirma verlegt und getestet. Seltsamerweise wollte an einer Dose ein Kassen-PC partout nicht ans Netz. Der selbe PC an einer anderen Dose ist OK. Die Vermutung liegt nahe, dass die Dose eine Macke hat …
Also kommt der lokal verantwortliche Administrator, stöpselt seinen Laptop zum Test an die Dose, und der geht! Alle schauen mich an (zuständig für die Kassen-Software und Hardware) mit dem vorwurfsvollen Blick, der da gleichbedeutend ist mit „Was für’n Schrott haste da hin gestellt?“
Ich steck‘ meinen Laptop an: Tatsache, geht auch, aber die Kasse geht immer noch nicht. Ein anderer Kommentar daraufhin: „Da is‘ bestimmt die Netzwerkkarte der Kasse ’ne Billiglösung, die kann auf die Entfernung keinen Connect mehr bekommen …“. Super, die Karte ist onboard verbaut.
Nun hab ich einen Dell D820 mit einer Gigabit-Netzwerkkarte, die Kasse hat eine 100Mbit-Karte. Denk‘ ich mir: Hmm, Dell kann selbst Crossover-Kabel virtuell entdrehen, vielleicht hat doch das Kabel ’ne Macke? Und dann erinnere ich mich: Dell liefert in seinem Software-Downloads die Broadcom-Config- und Testsoftware mit. Eine der Optionen ist nicht nur ein Funktionstest der Netzwerkkarte an sich, sondern es ist auch ein Kabeltester mit drin! Der zeigt den aktuellen Modus an, die Länge in Metern jedes einzelnen Adernpaars, und den Zustand (Offen, kurzgeschlossen, gut oder verdreht).
Und siehe da, voll krass: Die mittleren zwei Adernpaare waren in der Dose verdreht aufgelegt. Elektriker zur Schnecke gemacht und die unschuldige Kasse gestreichelt 😉
Selten hab ich meinen Dell so geliebt wie in dieser Situation. Langer Rede kurzer Sinn: Manchmal ist auch einfach schnöde Hardware das Problem, und da nützen all die Sniffer und sonstigen Tools nix. Ein guter Kabeltester (bzw. Netzwerkkarten-Tool) ist dann Gold wert.
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