Bei der Migration von einem IMAP-basierten Mailsystem nach Exchange 2010 tut sich eine unerwartete Hürde auf: Für IMAP gelten nämlich eigene Begrenzungen in der Mailgröße. Wer also vorhandene Daten per IMAP4 bei Exchange abliefern will, erhält bei Mails über 10 MB Größe Fehlermeldungen, und diese Objekte lassen sich nicht importieren.
Die üblichen Limitierungen, die bei Exchange 2010 nach der Installation auch meist auf 10 MB stehen, helfen hier nicht: Auch wenn man auf der Organisations-, Server- und Datenbankebene die Größenbeschränkung erhöht, scheitert der IMAP-Import.
Update 24. 2. 2012: Achtung, das im Folgenden beschriebene Verfahren hat sich geändert! Siehe unten.
Leider hat Microsoft das spezielle Limit für IMAP-Verbindungen gut versteckt. Es taucht nicht nur nicht in der grafischen Oberfläche auf, sondern es ist auch per PowerShell nicht zugänglich. Die zuständigen Cmdlets schweigen sich zu dieser Einstellung aus.
Diese spezielle Konfiguration verbirgt sich in einer XML-Datei im Exchange-Programmverzeichnis. Auf dem Server, der die CAS-Rolle hält (bzw. bei mehreren CAS-Servern auf jedem einzelnen!) ist folgende Datei mit administrativen Rechten zu bearbeiten:
%PROGRAMFILES%\Microsoft\Exchange Server\V14\ClientAccess\
PopImap\Microsoft.Exchange.Imap4.exe.config
Dort findet sich am Ende der folgende Abschnitt, der die Konfiguration steuert:
<appsettings>
<add value=“100000000″ key=“SizeQuota“ />
<add value=“10000000″ key=“PerFileSizeQuota“ />
</appsettings>
Die beiden Werte verstehen sich als Anzahl der akzeptierten Bytes für eine Mailbox bzw. für eine einzelne Mail. Nach der Änderung muss man den IMAP4-Dienst neu starten.
Referenz:
http://www.hv23.net/2010/03/change-exchange-2010-maximum-imap-message-append-size
Update 24. 2. 2012: Wie sich aus einem Kommentar auf den oben verlinkten Artikel entnehmen lässt, hat sich mit SP1 für Exchange 2010 das Verhalten geändert. Es ist nun für das erwünschte Ergebnis der neue Parameter „MaxReceiveSize“ zu nutzen.
http://faq-o-matic.net/?p=2462