Das wichtigste Feature des Service Pack 1 für Windows Server 2008 R2 ist “Dynamic Memory” – zumindest wenn es um Virtualisierung geht. Diese Funktion erlaubt es dem Hypervisor, den virtuellen Maschinen Arbeitsspeicher dynamisch zuzuteilen oder zu entziehen, und zwar angepasst an den tatsächlichen Bedarf, den eine VM hat. Das erlaubt wesentlich höhere Freiheitsgrade im Sizing virtueller Umgebungen.
Aber Vorsicht: Anders als die meisten Mitbewerber erlaubt Hyper-V auch weiterhin kein “Overcommit” des Arbeitsspeichers. Mehr als physisch im Host steckt, lässt sich nicht an die VMs verteilen, auch nicht mit Dynamic Memory. Das hat auch seinen guten Grund, denn bei allen Mitbewerbern leidet die Performance aller VMs dramatisch, wenn die virtuellen Maschinen tatsächlich mehr RAM brauchen als vorhanden ist.
Bei leistungshungrigen Server-Applikationen sollte man zudem abwägen, ob man Dynamic Memory wirklich nutzen möchte. Nicht jede Anwendung ist in jeder Situation dazu geeignet. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sicher Erfahrungen und Best Practice dazu von den Herstellern finden. Zwei Beispiele gibt es schon jetzt: Exchange Server 2010 und SQL Server.
Während Microsoft für Exchange Server 2010 komplett vom Einsatz von Dynamic Memory (und allen “Overcommit”-Funktionen anderer Virtualisierer) abrät, ist die Lage beim SQL Server differenzierter. Hier zwei einschlägige Links:
[Exchange 2010 System Requirements: Exchange 2010 SP1 Help]
http://technet.microsoft.com/en-us/library/aa996719.aspx?wt.svl=overview
- dort ganz unten schauen: Exchange Server Memory Requirements and Recommendations
[SQL Server Hyper-V Dynamic Memory – SQLOS Team Blog – Site Home – MSDN Blogs]
http://blogs.msdn.com/b/sqlosteam/archive/tags/hyper_2d00_v+dynamic+memory/
http://faq-o-matic.net/?p=3055