ADFS arbeitet typischerweise mit einer “klassischen” Benutzeranmeldung über Benutzername und Kennwort. Hierzu wird in der Regel das AD-Konto des betreffenden Anwenders herangezogen. Seit einigen Versionen bietet ADFS allerdings auch eine zertifikatsbasierte Anmeldung für den Anwender. Diese kann an die Stelle der Kennwortanmeldung treten, man kann sie aber auch als zweiten Faktor nutzen.
Bis einschließlich Windows Server 2012 R2 gab es dabei aber eine gravierende Einschränkung: Damit ADFS die Userzertifikate prüfen kann, musste der Client (also der Rechner des Anwenders) eine parallele Verbindung über Port 49443 herstellen. Das war oft nicht möglich, weil dieser Port in vielen WLANs gar nicht ansprechbar ist (z.B. in Hotels). Daher hat Microsoft das Verfahren geändert. In Windows Server 2016 lässt sich die User-Anmeldung per Zertifikat nun über den (ohnehin verwendeten) Standardport 443 durchführen.
Damit das aber gelingt, muss auf dem ADFS-Server der Endpoint “certauth.farmname.tld” erreichbar sein. Schlauerweise trägt dieser einen separaten Hostnamen, sodass dieser auch in dem TLS-Zertifikat für die ADFS-Farm als zusätzlicher Hostname auftauchen muss (Subject Alternate Name).
Details zu den neuen Anforderungen an die ADFS-Konfiguration liefert dieses Dokument:
[AD FS 2016 Requirements | Microsoft Docs]
https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/identity/ad-fs/overview/ad-fs-2016-requirements
http://faq-o-matic.net/?p=7974