Jetzt geht’s ab: Videos generieren mit dem Visual Creator des M365 Copilot.
Der Visual Creator im Copilot (Business) Chat bietet jetzt an, Videos zu erstellen.
Wer jetzt allerdings erwartet, Sora-like neues Videomaterial aus seinen Textanweisungen erzeugt zu bekommen, der wird vielleicht ernüchtert. Der Visual Creator nutzt eine Menge Stock-Videos, um diese zusammenzuschneiden. Die Leistung steckt im Skript für die Vertonung und deren Erzeugung sowie in der Identifikation passender Videoschnipsel. Das Ergebnis ist gar nicht so verkehrt – und optisch eben besser als neu gerenderte KI-Videos, da echtes Material verwendet wird.
Nach dem Erzeugen kann man das Ergebnis in Clipchamp weiterbearbeiten. Da wird dann auch sichtbar, wie das Video zusammengesetzt wurde. Also eigentlich könnte man es auch „Copilot in Clipchamp“ nennen. Vielleicht lässt sich das dann auch mit eigenem (CI/CD) Material füttern? Wird das dann inhaltlich analysiert oder braucht es Metadaten, um es passend zu Themen zuzuordnen?
Die Funktion ist allerdings noch in Preview und das zeigt sich auch deutlich. Nur bei gut passenden Anfragen wird der Visual Creator tatsächlich erfolgreich tätig. Manchmal bleibt er einfach stumm, z.B. nach der vollmundigen Ankündigung „Ich werde ein Video erstellen, das erklärt, wie der Visual Creator in Copilot verwendet werden kann, um Videos aus Textanweisungen zu erstellen.“ Vielleicht habe ich ihn damit aber auch in eine schlimme Inception gestürzt…
Ein anderes Mal wird meine Anfrage mit einer gehörigen Portion eigener Kreativität zu einem besseren Prompt ergänzt, der allerdings einen Kontext setzt und eine Zielsetzung aufstellt, die ich vielleicht gar nicht gemeint habe.
Im Ergebnis zeigt sich zudem ein schwerwiegender Knowledge Cut-off – es scheint, dass der Text sich aus Trainingsdaten speist statt aus aktuellen Web-Ergebnissen (Herausforderungen durch die Pandemie, Inflation bei 3,6% u.ä.). Also der aktuelle Stand ist mit ganz, ganz viel Vorsicht zu genießen.
Zugleich zeigt sich aber, wo es hingehen kann. Denn hier sind die Videos absolut real (und nicht nur realistisch), sie passen vielleicht nicht immer perfekt, aber sie werden mehr als visuelle Begleitung genutzt für den Sprech-Text, der die eigentlichen Informationen vermittelt. So entsteht eine unscheinbare Nachricht im Film, ein unscheinbarer Beitrag, der einer Nachrichtensendung entstammen könnte. Als bestes Szenario dafür fällt mir zunächst die Interne Unternehmenskommunikation ein. Auf diese Weise kann das Medium Video bespielt werden, ohne große Produktionsaufwände, wenn erstmal ausreichend passendes Stock-Material verfügbar ist.
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