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Schwellen-Windows: Windows 10 in der Technical Preview

von veröffentlicht am13. Oktober 2014, 06:48 Uhr Kurzlink und Zitatlink einblenden
Kategorie Kategorie: Windows 10   Translate with Google Translate Translate EN   Die angezeigte Seite drucken
Zuletzt aktualisiert: 23. Oktober 2014

imageMicrosoft hat eine neue Windows-Version als Vorab-Fassung vorgestellt: Mit Windows 10 will man insbesondere bei Unternehmen punkten und das schlechte Image von Windows 8 überwinden. Parallel gibt es wie immer auch ein neues Server-Windows, das sich im Rechenzentrum bewähren soll.

Unter dem Codenamen „Threshold“ (Schwelle, Grenzwert) hat Microsoft die neue Fassung seines Kernprodukts Windows entwickelt. Der direkte Vorgänger Windows 8 war trotz erheblicher Neuerungen besonders in Unternehmen gefloppt. Zu unterschiedlich waren Bedienkonzept und Anmutung für die professionellen Anbieter, zu hoch der resultierende Schulungsbedarf. Windows 10 soll nun alles besser machen und die Vorzüge beider Versionen vereinen.

Ende September haben die Redmonder das neue Betriebssystem in ungewohnt kleinem Rahmen vorgestellt. Keine große Show, sondern ein Pressetermin mit wenigen handverlesenen Journalisten, die auch nur wenig zu sehen bekamen. Unmittelbar danach stellte das Softwarehaus den bisherigen Entwicklungsstand als öffentliche „Technical Preview“ zum Download bereit. Zielgruppe hierfür sind ausdrücklich nicht Anwender, sondern Techniker und Entwickler: Flapsig gab Microsoft vor, man solle „PXE Boot“ nicht für eine Girl-Punkband halten. Das Release der fertigen Software soll im Sommer 2015 erfolgen, hier dürfte die umsatzstarke „Back to school“-Saison in den USA das Ziel sein. Damit folgt der Zeitplan dem von Windows 7 und Windows 8 bekannten Muster.

Vorher ist noch mit mindestens einer weiteren „großen“ Vorabversion zu rechnen, die dann alle wichtigen Funktionen für Anwender und auch das endgültige Design umfasst. Derzeit nämlich hat die Preview sowohl technisch als auch optisch noch nicht so viel Neues zu bieten – vielleicht war auch dies der Grund für die verhaltene Präsentation durch den Hersteller. Wer die Technical Preview bereits hat, soll Zugriff auf regelmäßige Zwischenversionen erhalten.

Ein Windows für alles

„One Platform“ lautet der Slogan für Windows 10. Dahinter steckt ein gemeinsamer Kernel, der das Betriebssystem auf PCs, Tablets, Windows Phones und auch der Xbox antreiben soll. Entwicklern verspricht Microsoft damit, nur eine Codebasis für alle Geräte pflegen zu müssen. So stimmt das natürlich nicht, denn zumindest die grafische Ausgabe wird sich auf unterschiedliche Bedingungen einstellen müssen. Trotzdem verbinden die Redmonder damit die Hoffnung, genügend Apps und Software entstehen zu sehen und so die gesamte Plattform für Anwender attraktiv zu machen.

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Der neue Taskswitcher in Windows 10

Insbesondere für PC-Anwender in Unternehmen bringt Windows 10 das Startmenü zurück. Es ähnelt seinem Vorgänger in Windows 7 mit integriertem Suchfeld und Schnellzugriff für oft genutzte Funktionen. Die Kacheln von Windows 8 finden sich in diesem Startmenü wieder, das in der Größe anpassbar ist. Den Desktop wertet Microsoft doppelt auf: Programmfenster lassen sich schneller anordnen, und Power-User erhalten mehrere Desktops, mit denen sie wie unter Linux zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen umschalten können.

Gemeinsam verwaltet

Besonderes Augenmerk legt man in Redmond auf die Verwaltung der Windows-Geräte. Unabhängig vom Gerätetyp sollen sich alle Windows-10-Rechner per Mobile Device Management (MDM) verwalten lassen – nicht nur Smartphones, auch PCs. Dazu kommt ein kontinuierliches Update-Programm, das nicht nur Patches und Security-Fixes ausrollen soll, sondern das laufende Windows stückweise erweitert. Als Fernziel sieht Microsoft die Abkehr von herkömmlichen Betriebssystem-Releases hin zu einem dauerhaften Abo-Modell. Firmen sollen die Möglichkeit erhalten, solche Aktualisierungen zu unterbinden oder zu verzögern. Nähere Details dazu nannte der Hersteller nicht.

Zu den neuen Sicherheitsfunktionen zählt ein applikations- und dateibasiertes Zugriffssystem, das Daten unabhängig von ihrem Speicherort schützen soll. Das soll auch bei der Übertragung auf andere Geräte oder in die Cloud funktionieren. Offenkundig versucht Microsoft damit, den Vorbehalten insbesondere europäischer Unternehmen gegenüber cloud-basierter Datenhaltung zu begegnen. Dazu kommen neue Optionen für Mehrfaktor-Authentifizierung und Funktionen für Firmen-VPNs.

Ausblick

In der Technical Preview macht das neue Windows einen zwiespältigen Eindruck. Die Absicht, verprellte Kunden zurückzugewinnen, ist deutlich. Doch was bislang zu sehen ist, sieht eher nach gut gemeinter Produktpflege aus als nach dem großen Befreiungsschlag. Vielleicht erweist sich hier der Codename „Treshold“ als Prophezeiung: Es wirkt tatsächlich wie eine Schwelle, das neue Windows, ein Übergang.

Technisch macht der Unterbau von Client und Server durchaus einen sehr soliden Eindruck. Viele Details lassen Stabilität, Performance und Flexibilität erwarten. Das galt aber auch schon für Windows 8 – und das ist bei den Kunden, gerade in den Unternehmen, grandios gescheitert.

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